Bezirkskaminkehrermeister und Geschäftsführer von Kaufland ist mit Qualifizierendem Mittelschulabschluss keine Illusion. Dies bewiesen am 12.01.2023 Herr Reif und Herr Seidl. Sie überzeugten die Schülerinnen und Schüler von ihren Möglichkeiten zur Karriere mit einer guten Ausbildung, die sie unmittelbar nach der Mittelschule ansteuern sollten. Ausbildungsplätze gibt es gerade jetzt viele. Die Bewerbungen auf Ausbildungsplätze sind sehr schwach. Herr Seidl schloss seine schulische Laufbahn 2009 mit dem Qualifizierenden Mittelschulabschluss ab. Schon in der 8. und 9. Klasse hat er das schulische Betriebspraktikum genutzt und dies u.a. bei Kaufland absolviert. Nach dem Quali stand ihm eigentlich auch der Weg zum M-Zug oder der Wirtschaftsschule offen. Aber: „Ich wollte nicht in die Schule, ich wollte Geld verdienen. “ Er setzte sich gegen viele Mitbewerber – das war zu dieser Zeit so – durch und begann schließlich die Ausbildung bei Kaufland. Drei Jahre später wurde er von seinem Arbeitgeber übernommen und startete in die Karriere. Er wurde in ganz Deutschland herumgeschickt, Hotel und Mietwagen bezahlt und heute – 10 Jahre nach seiner Ausbildung – ist er Geschäftsleiter einer großen Filiale von Kaufland in Kulmbach.
Ähnlich ging es auch den beiden Bezirksschornsteinfegern. Auch sie starteten aufgrund der guten Ausbildung durch. Sie sind „teilselbständig“, da sich über die Regierung der Oberpfalz einen gesicherten Kehrbezirk haben, der aber regelmäßig wieder neu ausgeschrieben wird.
Die kurzweiligen – 20-minütigen Vorträge und Dialoge mit den Schülerinnen und Schülern – begeisterten nicht nur diese. Auch die Lehrkräfte, die es mitverfolgten, waren von diesen Möglichkeiten doch überrascht.